Projekte

Unsere Projekte sind so vielfältig wie wir selbst.

Neben den Erfahrungen aus einer Vielzahl von Projekten und einer einzigartigen Wissensbasis in der Hopfenerzeugung, ist unser Team der entscheidende Erfolgsfaktor für unsere Projekte. Das Projektmanagement im Hopfenring e.V. ist darauf ausgerichtet, den deutschen Hopfenanbau in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Im Folgenden finden Sie hierzu genauere Informationen.

Der Hopfenring e.V. beteiligt sich im Rahmen der „Produktions- und Qualitätsinitiative für die Landwirtschaft und den Gartenbau in Bayern“ an diversen Projekten der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft.

TS- und Alphamonitoring

Der Trockensubstanz- sowie der Alphasäuregehalt des Hopfens liefert wichtige Rückschlüsse auf die Erntereife des Hopfens. Um Beratungshinweise für den optimalen Erntezeitpunkt ableiten zu können werden im TS- und Alphamonitoring ab Mitte August wöchentlich Einzelreben von 6 Sorten aus jeweils 10 Praxisgärten beprobt. Das Monitoring geht je nach Sorte über einen Zeitraum von 5 bzw. 7 Wochen.

TS Alpha
TS Alpha

Schädlingsmonitoring

Zur Einschätzung des Blattlaus- und Spinnmilbenbefalls sind exakte Bonituren in Praxisgärten notwendig. Im Zeitraum von Mitte Mai bis Anfang August werden daher an 12 Terminen im wöchentlichen Abstand 30 konventionell und drei ökologisch bewirtschaftete Hopfengärten auf Spinnmilben- und Blattlausbefall bonitiert. Zusätzlich werden erfolgte Bekämpfungsmaßnahmen festgehalten und ihre Wirkung überprüft. Auf Basis dieser Daten werden die Beratungshinweise zur Schädlingsbekämpfung entwickelt.

Chlorophyllmessungen an Hopfenblättern

Um das Stickstoffangebot im Boden und noch notwendige Düngergaben besser abschätzen zu können sollen regelmäßige Blattuntersuchungen Aufschluss über den Ernährungszustand der Hopfenpflanzen geben, und so zu einer bedarfsgerechten Düngeberatung beitragen. Daher werden in diesem Projekt in der Hauptwachstumsphase Anfang Juni bis Mitte August 12 Messungen bei zwei Sorten an jeweils zwei Standorten mit einem Spad-Meter durchgeführt. Die gemessenen Blätter werden gesammelt und anschließend im Labor nach der Dumas-Methode auf Ihren N-Versorgungsgrad untersucht.

Ringanalyse zur Qualitätssicherung bei der Alphasäurebestimmung

Der Alphasäuregehalt ist in vielen Hopfenlieferverträgen die Grundlage für die Kaufpreisabrechnung. Die Alphasäuregehalte werden in der Regel von den Laboren der Hopfenhandelshäuser bestimmt. Um die Qualität der Untersuchungen zu überprüfen werden während der Hopfenernte wöchentlich Proben von 60 zufällig ausgewählten Partien an 9-10 Terminen gezogen und für die Ringanalyse zur Verfügung gestellt.

Im Rahmen der Neutralen Qualitätsfeststellung (NQF) werden wichtige Qualitätsparameter der gesamten deutschen Hopfenernte bestimmt. Hierzu gehören der Wassergehalt, der Blatt-/ Stängelanteil, der Doldenblattanteil sowie der Befall mit Krankheiten und Schädlingen. Gerade die Bestimmung und Bewertung des Befalls mit Krankheiten und Schädlingen ist aufwendig und erfolgt – im Gegensatz zur Messung aller anderen Qualitätsparameter – subjektiv durch Boniturpersonal. Zentrales Ziel dieses Projekts ist es die Hopfenbonitur im Rahmen der NQF durch moderne Bildverarbeitung auf Basis künstlicher Intelligenz zu objektivieren.

Der Hopfenring bearbeitet dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Pheno-Inspect GmbH, AGROLAB und der Arbeitsgruppe NQF. Finanziert wird das Projekt vom Deutschen Hopfenwirtschaftsverband und der Erzeugergemeinschaft HVG e.G.

Nach Projektstart im Jahr 2020 wurden von Pheno-Inspect spezielle Algorithmen zur Automatisierung der Hopfenbonituren entworfen und zusammen mit dem Hopfenring evaluiert. Eigens für dieses Projekt hat Pheno-Inspect in Kooperation mit seinen Partnern eine Kamerabox entwickelt.

Bilderkennung NQF

Bilderkennung NQF
Objektive Bestimmung der Hopfenqualität durch Künstliche Intelligenz

Mithilfe einer klassischen RGB- und einer modernen Hyperspektralkamera wurden so im Jahr 2020 die Proben der Ernten 2019 und 2020 fotografiert und mit den Daten der manuellen Bonituren von AGROLAB in Verbindung gebracht. Diese Fotos wurden exemplarisch von den Hopfenexperten hinsichtlich vorkommender Krankheiten und Störobjekten annotiert, um die künstliche Intelligenz für die bildbasierte Bonitur zu „trainieren“.

In den Jahren 2021 und 2022 wird die Technik im Praxisbetrieb auf einer der drei Boniturstraßen des NQF-Labors AGROLAB erprobt. Bereits jetzt liefert die Künstliche Intelligenz zuverlässig objektive und korrekte Ergebnisse in der Hopfenbonitur. Die Einführung der Bilderkennungstechnik in den Regelbetrieb ist daher für das Jahr 2023 vorgesehen.