Pflanzenschutz

Aufgabe eines modernen Pflanzenschutzes im Hopfenbau ist es, eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Hopfenproduktion sicherzustellen.

Dabei wirtschaften die Hopfenpflanzer nach den Grundlagen des Integrierten Pflanzenschutzes. Dieser kombiniert biologische, biotechnische und pflanzenzüchterische Verfahren mit acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen um den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln auf das notwendige Maß zu reduzieren.

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich!“

Der Hopfenring unterstützt Landwirte notwendige Pflanzenschutzanwendungen nach den festgelegten Schadschwellenmodellen zu planen und nachhaltige Behandlungsstrategien zu erarbeiten. Die Berater des Hopfenrings helfen Ihnen sowohl an der Beratungshotline als auch bei einem persönlichen Beratungsbesuch vor Ort gerne weiter. Optimieren Sie mit unserer Unterstützung Ihre Pflanzenschutzmaßnahmen durch eine geeignete Mittelwahl und einen optimalen Einsatzzeitpunkt. Durch gezielte Bestandskontrollen können wir dazu beitragen, dass Pflanzenschutzmaßnahmen eingespart werden können.

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Hopfenring Beratung Pflanzenschutz

Wichtige Hopfenkrankheiten

Falscher Mehltau

Der Falsche Mehltau (auch Peronospora genannt) ist die am weitest verbreitete Pilzkrankheit im Hopfen. Es können alle Pflanzenteile befallen werden. Die Primärinfektion befällt vor allem junge Triebe und Blätter im Frühjahr. Die Sekundärinfektion erfolgt über Zoosporangien, die sich mit dem Wind verbreiten und Blätter, Blüten und Dolden befallen. Zur Bekämpfung hilft den Hopfenpflanzern u.a. der Peronospora-Warndienst der LfL.

Weitere Informationen zum Warndienst finden Sie HIER.

Echter Mehltau

Vor allem bei Anfälligen Sorten tritt der echte Mehltau nahezu jedes Jahr auf. Die flächenstärkste Sorte Herkules gehört zu diesen anfälligen Sorten. Somit kann der Echte Mehltau in manchen Jahren zum Hauptproblem werden. Bereits im Frühjahr können sich auf der Blattoberseite weiße, mehlartige Flecken entwickeln. Spät-Mehltau kann auch an den Dolden zu finden sein.

Diese Pilzkrankheit tritt von Jahr zu Jahr unterschiedlich auf. Vor allem durch Qualitätseinbußen kann wirtschaftlicher Schaden entstehen. Zur Bekämpfung stehen nur Pflanzenschutzmittel mit Bortytis-Nebenwirkungen zur Verfügung. Vor allem bei anfälligen Lagen und anfälligen Sorten sollte in der Blüte eine vorbeugende Behandlung erfolgen.

Der bodenbürtige Pilz infiziert die Hopfenstöcke über die Wurzeln. Durch Absterben der Triebe bzw. des Hopfenstocks sind erhebliche Ertragsausfälle zu erwarten. Die Blätter welken an der Rebe von unten nach oben und zeigen gelbe Chlorosen, später Nekrosen. Der Pilz kann ohne Wirtspflanze mehrere Jahre im Boden überleben. Deshalb kann oftmals nur eine Sanierungsmaßnahme in Kombination mit dem Anbau toleranter Sorten sinnvoll sein.

HIER finden Sie die Empfehlungen zum Umgang mit Verticillium-Welke.

Im Hopfen können verschiedene Viruserkrankungen auftreten. Zu diesen Virosen zählen z.B. der Hopfenmosaikvirus (HpMV) oder das Apfelmosaikvirus (ApMV). Virosen benötigen immer einen Wirt (z.B. Hopfen) zum Überleben. Zur Bekämpfung muss deshalb in erster Linie infiziertes Pflanzenmaterial von der Fläche entfernt werden und Durchwuchs kontrolliert bekämpft werden. Neuanpflanzungen sollten nur mit gesundem, virusfreien Pflanzmaterial erfolgen.

HIER finden Sie die Empfehlungen zum Umgang mit Virosen.

Erstmalig wurden Symptome des CBCVd an Hopfen 2007 in Slowenien beobachtet. Seit 2019 konnte auch in der Hallertau dieser Erreger nachgewiesen werden. Die Krankheit kann bei Hopfen zu einem massiven Ertragseinbruch führen. Ähnlich wie Virosen benötigen auch Viroide zum Überleben und zur Vermehrung Wirtspflanzen (z.B. Hopfen).

HIER finden Sie die Empfehlungen zum Umgang mit dem Citrus-Bark-Cracking-Viroid (CBCVd).

Wichtige Hopfenschädlinge

Blattlaus

Die Hopfenblattlaus befällt jedes Jahr alle Sorten in unterschiedlicher Intensität, vor allem Hallertauer Magnum oder Herkules. Stark befallene Pflanzen entwickeln sich nur zögerlich und bilden nur wenige oder verkümmerte Dolden. Die Hopfenblattlaus siedelt sich vor allem auf der Unterseite des Blattes und bildet durch Ausscheidungen den klebrig und glänzenden „Honigtau“.  Rußtaupilze ernähren sich von diesem und bilden auf dem Blatt die „Schwärze“. Warme und feuchte Witterung begünstigt die Entwicklung der Blattlaus.

Vor allem in trockenen und heißen Jahren tritt die Spinnmilbe vermehrt auf. Bei der Bestandskontrolle sollte sich hierbei nicht nur auf den unteren Teil der Hopfenrebe konzentriert werden, sondern ab spätestens Mitte Juli die komplette Höhe betrachten, da der Schädling von unten nach oben „durchwandert“. Zum erkennen der Spinnmilbe ist eine Lupe aufgrund Ihrer geringen Größe unerlässlich. Auf den Blättern zeigen sich bei Befall gelbe Flecken, sowie kupferrote Blätter, daher der Name „Kupferbrand“.

Unter Bodenschädlingen versteht man beispielsweise den Hopfenerdfloh.

Eine Zusammenfassung der wichtigste Hopfenkrankheiten und -schädlinge finden Sie HIER.